Ratgeber Kauf

Check der Innendecke

Bei der Überprüfung von Innendecken sollte unbedingt auf feuchte oder feuchtgewesene Stellen geachtet werden. Häufig sind diese an den Stellen an der die Decke mit der Wand zusammentrifft. Die Ursache könnte ein lecker Warmwasserkessel im Dach oder ein undichtes Dach sein. Um genaueres zu erfahren ist ein Blick in den Dachboden nötig. Weitere Problempunkte sind oftmals Risse an den Stellen an der die Wand mit der Decke zusammentrifft. Die Ursache könnte hier eine Senkung oder Bewegung des Daches sein. Um ebenfalls genaueres zu erfahren, muss der Dachboden betreten werden, um die Dachkonstruktion, -verankerung und -versteifung zu sichten

Check von Außendecks

Außendecks erfreuen ihrer Beliebtheit, da sie eine zusätzliche Wohnfläche bieten. Allerdings sind diese einem erheblichen Verschleiß ausgesetzt. Die Dielen für die Decks sind oftmals aus Kiefer, Balau oder Mahagoni. Diese sollten mit ausreichender Anzahl von Schrauben gesichert werden, die korrosionsbeständig sind. Bei der Begehung des Decks sollte zuerst Grundstruktur betrachtet werden. Ist Holzfäule vorhanden? Ist geeignetes Holz verwendet worden? Besteht irgendwo eine Instabilität? Eine schwache Struktur kann schwere Unfälle verursachen, gerade wenn sich mehrere Personen gleichzeitig auf dem Deck befinden. Im Zweifel einen Statiker fragen. Sind die Schrauben korrodiert? Sind die Balustraden sicher und vorschriftsmäßig angebracht ? Die Höhe sollte mindestens 120 cm betragen und der Abstand maximal 10 cm.

Dachentwässerung bei Häusern ohne Regenrinne

Bei Häusern ohne Regenrinne (sehr populär in Südafrika) sollte man prüfen ob der Grund vom Haus weg ein Gefälle aufweist (noch besser Pflaster mit Gefälle), damit sich das Wasser nicht direkt am Fundament des Hauses bei heftigen Regenfällen (kommt des Öfteren vor) staut, darunter eindringt und „Tragematerial“ wegspült. Dies ist häufig die Ursache von Fundamentrissen und von Fundamentschwäche verursacht durch solche Fundamentunterspülungen.

Verblenden/Abdichten von Dächern an Verbindungstellen (Schornsteine, Vorsprünge, Dachfenster, Änderung der Dachneigung,etc .)

Man sollte darauf achten, dass Zink, eine Aluminiumlegierung, verzinktes Eisen, Kupfer und oder Blei verwendet worden ist. In Südafrika werden inzwischen häufig einfache Acrylmembrane als Dachabdichtung verwendet. Diese sind kurzlebig und können zu Problemen führen, wie z.B. zu einem Wassereintritt. Deshalb sollten Dachabdichtungen mit Acryl sehr genau inspiziert werden, ob eine einwandfreie Dichtheit noch gegeben ist. Diesbezüglich sollte man auch das Dachinnere sichten um die vorhandene Abdichtung von unten zu sehen. Ebenso sollte man auch den Zustand der Acrylabdichtung bewerten und gegebenenfalls diese durch eine hochwertig genannte Metallverblendung ersetzen.

Vorhandene Faserzement Dacheindeckung (wellenförmig).

Die seitliche Überlappung sollte immer weg von der Richtung des vorherrschenden Windes und Regens der jeweiligen Örtlichkeit zeigen (Wetterseite). Dies bedeutet, dass Startpunkt des Legens dieser Dacheindeckung am besten von der entgegengesetzte Richtung der Wetterseite erfolgt sein sollte. Dadurch kann das Regenwasser nicht vom Wind oder durch den eigenen Lauf zwischen die Dachbahnen gedrückt werden. Die Befestigungselemente sollten auch nicht zu lose sitzen oder sogar überdreht sein, um auch hier den Wassereintritt zu erschweren bzw. um nicht die Korrosion an den Druckstellen zu fördern.

Die Unterkante der ersten Reihe sollte so weit herausragen, dass Regenwasser effizient in die Dachrinne abfließen kann. Ist der Überhang zu kurz läuft das Wasser zwischen Rinne und Hausmauer durch. Ist der Überhang zu lang schießt das Wasser in der Regel über die Dachrinne hinaus. Beides sollte vermieden werden, um zukünftige Farb-, Putz- und Mauerschädigungen zu vermeiden.

Traufe (Überhang an der Wand): Traufen schützen die Wände, Fenster und Türen vor Regen und Sonne und halten diese auch schattig und kühl. Je breiter umso besser.

Dachtäler (Talrinne): Täler sind mit die anfälligsten Stellen eines Daches bezogen auf Dachlecks. Ablagerungen, wie zB. Blätteransammlungen führen in der Regel zum Überlaufen. Ebenso beschleunigen diese das Rosten, aufgrund dauerhafter Feuchtigkeit. Ein Durchrosten führt zwangsläufig zu einem Wassereintritt in den Dachinnenraum. Die Dachbedeckung an den Dachtälern sollte sauber und geradlinig und mit ausreichendem Abstand über die Talrinne ragen. Zu enge offene Talrinnen begünstigen den Effekt einer verstärkten Ablagerung.

Dachneigung (Gefälle): Ein Dach muss eine gewisse Neigung aufweisen, um Regenwasser abzuleiten. Je nach Dachgröße, Bedachung und Dachtyp gibt es gewisse Neigungsvorgaben, die eingehalten werden müssen. Unter der Bedachung sollte eine Membran, die gegen Wind und eindringendes Wasser schützt, angebracht sein. Ein Haus mit Flachdach sollte ein Minimumgefälle von 1:50 haben.

Feststellung und Reparatur von Mängeln an verputzten Wänden

Die häufigsten Mängel, die man bei der Inspektion verputzter Wände feststellen kann sind:
Schlechte Putzoberflächen und unebener Putz. Meistens verursacht durch Reparaturen und beim Verschließen von Rohrleitungsschächten. Alten und neuen Putz wirklich sauber einzuputzen ist halt nicht einfach. Gegebenenfalls ist es besser wenn man die gesamte Wand neu verputzt.

Gebrochener Putz und Putzrisse können die ersten Anzeichen einer tieferen Rissbildung sein.
Feine Haarrisse sind ein Anzeichen, dass die Putzmischung nicht korrekt war oder an einem zu heißen Tag verputzt wurde und der Putz daher zu schnell getrocknet ist. Meistens können diese mit entsprechender Grundierung und Farbe eliminiert werden.

Bewegungsrisse dagegen sollten am besten mit einem flexiblen Rissfüller repariert werden. Zudem sollte man hier die Ursache erkunden und eine kompetente Person um Rat fragen, ob hier nicht schwerere Ursachen am Fundament vorliegen

Feine Risse, die keine Bewegungsrisse sind, können mit geeigneter Spachtelmasse gefüllt werden.
Sich ablösender Putz beruht in der Regel, auf Anbringen auf einem ungeeigneten Untergrund (z. B. eine zuvor gestrichene Oberfläche) oder auf einen Untergrund der selbst nicht richtig haftet. Ebenfalls kann diese Ursache durch falschen oder zu dünn aufgebrachten Putz entstehen. Hier hilft nur eins, den kompletten Putz abzutragen und komplett neu zu verputzen, ansonsten ist man am dauernden Ausbessern.

Überprüfung der freiliegenden Fundamente und Wände.

Prüfe das Mauerwerk auf ausgebesserte Risse, sichtbare Riss und Beschädigungen. Wenn am Mauerwerk neue Risse (scharfe Kante) oder alte Risse (runde Kante) mit Ausweitung vorhanden sind, sollte man das genauer überprüfen. Dies könnte ein Hinweis auf ein schwerwiegendes strukturelles Problem sein. Meistens ist das der Fall bei expansiven Lehmböden -wie in Helderberg oft vorhanden- oftmals im Zusammenhang mit falschen Fundamentaufbau und/oder falscher Bodenvorbereitung (mangelhafte Verdichtung des Untergrundes, Mutterboden unter „fremden Boden“, zu großer Aushub und falsche Verfüllung) Das Mauerwerk von Häusern, die in Gebieten mit expansivem Lehmböden gebaut wurden, sollten daher kontinuierlich auf Veränderungen überwacht werden.

Regenwasser- und Grundwasser

Viele südafrikanischen Häuser haben eine mangelhafte Entwässerung des Grundstücks. Dadurch können am Mauerwerk vielerlei Probleme, wie aufsteigende Feuchtigkeit, sinkende Fundamente und Risse auftreten. Daher sollte man sich bei der Besichtigung immer die Frage stellen, wohin das Wasser fließt, wenn es regnet. Dies kann im 1.Schritt beantwortet werden, wenn man überprüft ob der Boden von Gebäude und von allen Eingängen vom Haus weg abfällt. Ebenso sollte man beobachten, wie das Wasser vom Dach abfließt. Sind die Dachtäler, Dachrinnen und Fallrohre ausreichend. Wohin wird das Wasser entsorgt?